In der Finanzwelt spielt die Bonität eine extrem wichtige Rolle, vor allem bei der Vergabe von Krediten. Wer bei Banken oder Kreditinstituten einen Kredit aufnehmen möchte, braucht dafür einen positiven Ausgang bei der Bonitätsprüfung. Dieser Wert hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und lässt sich von den Kreditnehmern im Vorfeld beeinflussen.
Definition von Bonität
Bei der Bonität handelt es sich um die Kreditwürdigkeit von einzelnen Personen oder von ganzen Unternehmen. Sie drückt sowohl den Willen als auch die Fähigkeit von Kreditnehmern aus, den vorliegenden Verpflichtungen im Bezug auf fällige Zahlungen fristgerecht und komplett nachzugehen. In der Regel führen Banken und sonstige Kreditinstitute vor der Vergabe von Krediten eine umfassende Bonitätsprüfung durch. Auf diese Weise überprüfen diese Institute die Wahrscheinlichkeit von Ausfällen bei den Zahlungen, welche eventuell bei den Antragsstellern vorkommen könnten. So lässt sich das Risiko im Bezug auf finanzielle Verpflichtungen besser einschätzen, wenn ein Kredit aufgenommen wurde. Dabei weist eine positive Bonität darauf hin, dass der Antragssteller kreditwürdig ist. Dagegen ist eine negative Bonität ein entscheidender Indikator für die Gefahr von Zahlungsausfällen. Deshalb hat die Bonität folgenschwere Auswirkungen auf die Antragssteller von Krediten und sollte nicht unterschätzt werden.
Auswirkungen von Bonitätsabfragen
Wer als Privatperson oder Unternehmer einen Kredit aufnehmen möchte, hat im bestmöglichen Falle eine gute Bonität. Generell gewähren Banken und andere Finanzinstitute nur dann Kredite, wenn fristgerechte Rückzahlungen zu erwarten sind. Aber die Bonität beeinflusst nicht nur die Bewilligung von Kreditanträgen. Auf diese Weise findet auch das Festlegen von Zinsen statt, welche auf der vorliegenden Bonität basieren. Je geringer die Bonität ausfällt, desto höher legen die Banken die Zinsen für die vergebenen Kredite fest. Deswegen lohnt es sich, die eigene Kreditwürdigkeit bereits aktiv im Voraus positiv zu beeinflussen.
Ablauf einer Bonitätsprüfung
Vor der Vergabe von Krediten überprüfen die Kreditgeber gründlich die aktuelle Zahlungsfähigkeit der Kreditnehmer. Dafür nehmen sie die Dienste von Auskunfteien in Anspruch, dazu gehören unter anderem die SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) und die Creditreform. Solche Auskunfteien setzen zu diesem Zweck ein Scoringverfahren ein, um ein adäquates Urteil über die Kreditwürdigkeit sowie über die Wahrscheinlichkeit der Rückzahlungen von Raten zu fällen. Als Grundlage für das Verfahren dienen private und finanzielle Informationen der Kreditnehmer, welche zuerst ermittelt und anschließend anhand einer festgelegten Formel ausgewertet werden. Allerdings ist die Zusammensetzung der Berechnungsformel nicht publik, ebenso wenig wie alle bestimmenden Faktoren für die Bonitätsprüfung. Außerdem variieren diese Aspekte abhängig von der Vorgehensweise der jeweiligen Auskunftei. Das Ergebnis ist ein Wert in Punkten, welcher die konkrete Kreditwürdigkeit repräsentiert. Dabei ist zu beachten, dass Bonitätsprüfung und SCHUFA-Auskunft nicht das gleiche sind, obwohl dabei eine essenzielle Verbindung besteht. So bezieht sich die Bonitätsprüfung generell auf die Bewertung der Kreditfähigkeit. Dagegen handelt es sich bei der SCHUFA um eine deutsche Auskunftei, deren Informationen einen maßgeblichen Einfluss auf die Bonitätsprüfung haben. Bei der SCHUFA-Auskunft spielen Daten und Einträge über vorherige und bestehende Kredite sowie über Kreditkarten und Zahlungshistorien eine elementare Rolle. Im Anschluss berücksichtigen Kreditgeber diese Auskünfte bei der Bewertung der Bonität im Rahmen einer weitergehenden Prüfung vor der endgültigen Kreditvergabe.
Ermittlung des Bonitätsscores
Anhand der Auswertung von persönlichen und finanziellen Daten der Kreditnehmer ergibt sich ein individueller Bonitätsscore, welcher stark variieren kann. Die SCHUFA stellt diesen Score als Prozentwert zwischen 0 % und 100 % dar. Bei der Bonitätsprüfung sind die finanziellen Verhältnisse sowie das bisherige Zahlungsverhalten der Antragssteller maßgeblich. Dafür wird der Eintrag im Schuldnerverzeichnis überprüft, sowie eventuell vorhandene Insolvenzverfahren. Aber auch das Auftreten von Unregelmäßigkeiten bei den Raten von laufenden und schon zurückgezahlten Krediten ist entscheidend. Darüber hinaus findet eine Überprüfung der folgenden Aspekte statt:
- Bankkonten
- Kreditkarten
- Leasingverträge
Aber auch die Aktivitäten im Hinblick auf Zahlungen beim Versandhandel und bei der Telekommunikation fließen in die Bewertung hinein. Dazu wirken sich Bürgschaften und das Eigentum von Immobilien oder Grundstücken positiv auf die Bonität aus. Als Grundlage für die Bonitätsprüfung erfassen die Auskunfteien zuerst persönliche und demografische Daten, dazu gehören Name und Alter sowie Geschlecht und Familienstand. Außerdem halten sie den Wohnort und die Häufigkeit von Umzügen fest, ebenso wie die beruflichen Verhältnisse der Antragssteller.
Bonität in Eigenregie überprüfen
Bei der Bonitätsprüfung findet eine Analyse von relevanten Informationen im Bezug auf die finanzielle Lage des Antragsstellers von Krediten statt. Dabei können Kreditnehmer selber einschätzen, wie die Situation hinsichtlich des Einkommens und der monatlichen Ausgaben aussieht. Außerdem sind bereits bestehende Schulden, die persönliche Kreditgeschichte sowie bisherige Erfahrungen als Kunden von Banken und Kreditinstituten zu berücksichtigen. Darüber hinaus können Antragssteller eine Selbstauskunft bei den Kreditgebern beantragen, ebenso wie einmal jährlich online einen SCHUFA-BonitätsCheck durchführen. Im unternehmerischen Bereich ist das Auswerten von folgenden Kennzahlen hilfreich:
- Umsatz
- Gewinn
- Fremdkapitalquote
Einen bedeutenden Indikator im Bezug auf die eigene Kreditwürdigkeit liefert ebenfalls der Nachweis von Arbeitsverträgen. Ausschlaggebend sind vorliegende Sicherheiten, zu denen vor allem Aktien, Bürgschaften, Immobilien und Wertpapiere zählen.
Eigene Bonität selbstständig verbessern
Generell können Kreditnehmer die eigene Bonität selber verbessern. Jedoch ist eine kurzfristige Einflussnahme bei vielen der Kriterien für die Kreditwürdigkeit nicht möglich. Vielmehr ist das bisherige Verhalten in den vergangenen Jahren entscheidend für die Optimierung. Vor der Antragsstellung für einen Kredit immer sicherstellen, dass das persönliche Zahlungsverhalten einwandfrei ist. Alle Zahlungen stets zuverlässig und pünktlich durchführen. Am besten in dieser Zeitspanne keine großen Risiken bei der Geldanlage eingehen. Im Idealfall noch offene Kredite zeitnah tilgen. So findet die Berücksichtigung von Krediten drei Jahre nach einer vollständigen Tilgung nicht mehr in der Bonitätsprüfung statt. Falls die Bonität zu Unrecht negativ ausfällt, die Auskünfte auf unkorrekte Daten und Fehler überprüfen sowie die Auskunfteien zu einer Löschung auffordern.
Erfolgreiche Kreditvergabe trotz moderater Bonität
Wer nur über ein niedriges Einkommen und eine geringe Bonität verfügt, muss nicht gezwungenermaßen mit einer Absage bei der Antragsstellung für einen Kredit rechnen. Unter gewissen Umständen lassen sich gemeinsam Schnellkredite beantragen, mit der Hilfe von Bürgen oder mit einem zweiten Kreditnehmer. Das können zum Beispiel die Eltern, der Geschäftspartner oder die Lebensgefährten sein. Dabei sorgt ein weiteres Einkommen mit einer ausreichender Höhe für eine Verbesserung der Bonität. Aus Sicht der Kreditgeber verringert sich dadurch die Gefahr von Ausfällen während zur gleichen Zeit die Chancen auf die Bewilligung von Krediten steigen.
Fazit
Wer heutzutage einen Kredit aufnehmen möchte, für den ist die eigene Bonität im Hinblick auf eine erfolgreiche Vergabe wesentlich. Dabei ist ein guter Ausgang der Bonitätsprüfung entscheidend, der sich schon im Vorfeld durch ein einwandfreies Zahlungsverhalten verbessern lässt.
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